1. Tag:
Sie kommen mit dem Flugzeug oder der Transsibirischen Eisenbahn in Irkutsk an und werden von mir abgeholt. Danach bringe ich Sie in die zentral gelegene und einfache, aber liebenswerte Unterkunft. Sie haben nun Zeit, sich zu akklimatisieren und vom Jetlag zu erholen. Am Abend werden wir gemeinsam in der Unterkunft ein einfaches Nachtessen zubereiten.
2. Tag:
Nun haben Sie die Gelegenheit, die Stadt Irkutsk etwas kennen zu lernen. Offizielle Führungen gibt es nicht, ich werde Sie jedoch an sehenswerte und lohnende Orte führen. Irkutsk ist sicher die interessanteste der sibirischen Städte, obwohl sie in verschiedenen Reiseführern auch etwas verklärt dargestellt wird. Im Gegensatz zu anderen russischen Städten hat sich Irkutsk ein vielfältiges Stadtbild bewahren können. Besonders beeindruckend ist die Anzahl gut erhaltener und zum Teil reich verzierter Holzhäuser aus dem 19. Jhd. Aber auch Steinarchitektur aus verschiedenen Epochen erwecken den Eindruck einer gewachsenen Stadt. Berühmt geworden ist Irkutsk zudem als Verbannungsort der Dekabristen. Diese brachten der Stadt viel europäisches Flair, Bildung, Kultur und medizinische Versorgung.
Als Umschlagplatz für Waren aus China und Ostasien war und ist Irkutsk ein wichtiger Ort auf einer der vielen Routen der Seidenstrasse. Dies lässt sich hautnah auf den verschiedenen Märkten der Stadt erleben.
Die Verpflegung am heutigen Tag ist individuell.
3. Tag:
Wir werden nach dem Frühstück die "Zimmer" im LKW beziehen und danach geht es los. Die Fahrt führt aus Irkutsk hinaus durch wenig spannende Vororte, bis wir auf der M 55 durch die Taiga fahren. Die M55 (Magistrale 55) ist Teil der längsten zusammenhängenden Strasse der Welt, von Moskau nach Wladiwostok am Pazifik. Die Strecke führt uns über das Olcha-Plateau, eine kurvenreiche und abwechslungsreiche Fahrt durch die Taiga steht uns bevor. Diese Strecke galt als die schwierigste beim Bau der Transsib, da die enorm hügelige Landschaft viele Kunstbauten notwendig machte. Nach ca. 2 Stunden erreichen wir den ersten Aussichtspunkt mit atemberaubenden Blick auf den Baikal. Nach einer kurzen Rast fahren wir weiter durch Sljudjanka, dem wichtigsten Bahnhof am Baikal-See. Je nach Interesse werden wir einen Abstecher zum Bahnhof machen, welcher um 1903 von italienischen Baumeistern mit dem lokal vorkommenden weissen Marmor gebaut wurde.
Etwa zwei Stunden später erreichen wir unseren Übernachtungsplatz direkt am Baikal-See beim Dorf Bojarsk. Bei trockenem Wetter werden wir Schaschlik am offenen Feuer machen.
4. Tag:
Nachdem wir am Baikalseeufer gefrühstückt haben, fahren wir ca. 1,5 Stunden bis zum Delta des Flusses Selenga, welcher aus der Mongolei kommend hier in den Baikal fliesst. Es ist mit Abstand der wichtigste Zubringerfluss. An der Südwestspitze des Deltas steht das altehrwürdige orthodoxe Kloster Posolskiy. Ein Besuch der grossen Klosteranlage lohnt sich auf jeden Fall. Es wurde 1917 geschlossen um es anderweitig zu nutzen. Im Jahre 1995 dann ging es wieder an die Kirche über, welche im Jahr 2000 wieder ein Männerkloster eröffnete. Zur Zeit leben immer ca. 30 Mönche in der Anlage.
Wir werden im Schatten des Klosters direkt am Baikal nächtigen und wenn möglich über dem offenen Feuer kochen. Das Ufer des Baikals ist in dieser Gegend sehr einladend für lange Strandspaziergänge in völliger Abgeschiedenheit.
5. Tag:
Den heutigen Tag verbringen wir wieder direkt am Baikalsee. Das Dorf Posolskoe mit seinen typischen farbigen sibirischen Häusern bietet sich regelrecht an, genauer anzuschauen. Oder Sie machen einen ausgedehnten Strandspaziergang. Wie auch immer, lassen Sie die Seele baumeln!
6. Tag:
Heute werden wir wieder ein gutes Stück fahren, die reine Fahrzeit beträgt ungefähr 4 - 5 Stunden. Über die Selenga setzen wir mit der Fähre, falls sie denn auch fährt. Unser Etappenziel ist der Kurort Goryachinsk. Dies ist einer der ältesten Kurorte Ostsibiriens. Wir sind auf grossenteils sehr gut ausgebauten Strassen unterwegs. Da angekommen, besuchen wir den hübschen Kurpark und die (wirklich) heisse Quelle. Das Mineralwasser kann innerlich und äusserlich angewendet werden. Die Temperatur lässt jedoch bloss ein Fussbad zu. In Goryachinsk gibt es leider kein Badebecken, es handelt sich viel mehr um ein Sanatorium. Zum Übernachten stellen wir uns an den Baikalstrand. Da dies ein bekannter Kur- und Badeort ist, werden wir nicht ganz alleine am Strand sein.
7.Tag:
Wir werden heute wieder mehrere Stunden unterwegs sein, bis wir schliesslich in Barguzin, dem Verwaltungszentrum des gleichnamigen Tales ankommen. Dieses Städtchen bietet die eine oder andere Trouvaille, so zum Beispiel alte Kaufmannshäuser, einen jüdischen Friedhof, einen überaus grosszügigen Hauptplatz usw. Nach dem Besuch von Barguzin fahren wir weiter bis zum nahegelegenen Mineralwassersee Alginskoe. Dessen Schlamm soll heilende Wirkung für Haut und Gelenke haben. Kurz vor dem See befinden sich uralte Felszeichnungen aus der Zeit der Hunnen oder noch älter. Leider sind sie schon stark verwittert. Touristen werden hier kaum mehr angetroffen und so geniessen wir die Abgeschiedenheit und Ruhe.
8.Tag:
Es steht uns eine ganz kurze Fahrt bevor, bloss ca. 30 Minuten. Dann erreichen wir das fast unscheinbare Dorf Suvo. Bei diesem Dorf bestaunen wir die spektakulären Felsformationen, welche durch die natürliche Erosion geschaffen wurden. Sie können den ganzen Tag in den Felsen verbringen und vielfältige Motive für Ihre Fotos finden. Wie Reste von mächtigen Burgen und riesigen Wachttürmen aus einer längst vergangenen Zeit ragen die zum Teil bizarr geformten Felsen viele Meter aus dem Boden.
9. Tag:
Wir fahren nun nordwärts immer tiefer ins steppenhafte Barguzin-Tal hinein. Unterwegs statten wir dem "Stier-Stein" einen Besuch ab. Dies ist der Beschützer des Tales und ein wichtiges Heiligtum der dort lebenden Burjaten. Weiter geht es zum "Garten der Steine", eine ca. 10 km2 grosse Fläche, angehäuft mit Findligen unterschiedlichster Beschaffenheit, welche vermutlich vor langer Zeit von einem Gletscher hierher transportiert wurden. Die Felsblöcke in verschiedenen Farben und Formen, zum Teil mit Flechtenbewuchs, sind manchmal hübsch gruppiert, und sehen dann aus, als seien sie von Menschen hingestellt worden oder sie wüchsen aus dem Boden. Wer sich die Mühe macht, einige Schritte abseits der Strasse in diesen "Garten" zu gehen, wird mit schönen Fotomotiven belohnt. Weiter geht die Fahrt nordostwärts, quer durch das Barguzin-Tal, und kurz vor dem Fluss Barguzin biegen wir auf einen Steppenweg ab. Wir besuchen eine Gedenkstätte eines bekannten Lamas. Prächtige Aussicht über das Tal. Danach weiter bis zur gewaltigen Sanddüne, welche sich an eine Flussschleife windet. Ein seltsamer und überraschender Anblick. Hier werden wir auch übernachten.
10. Tag:
Heute geht es weiter auf der Hauptstrasse durch den Bezirkshauptort Kurumkan bis wir schliesslich den Kurort Kucheger erreichen. Dieser Kurort ist bekannt für seine heissen Quellen und den heilsamen Schlamm. Nach diesem langen Tag wird es eine Wohltat sein, sich in den Schlammbädern zu erholen.
11. Tag
Wir bleiben den ganzen Tag in Kucheger, geniessen die Quelle und entspannen uns.
12. Tag:
Heute fahren wir ungefähr anderhalb Stunden zu einem weiteren Kurort, nach Umkhej. Dort erwartet uns eine liebevoll und hübsch hergerichtete Anlage mit ihrem kleinen warmen See direkt am Fluss Barguzin. Auch eine heisse Quelle können wir benutzen. Essen werden wir im kurbetriebseigenen Restaurant.
13. Tag:
Auch am heutigen Tag ist "kuren" angesagt. Geniessen Sie die Ruhe, die frische Luft, das warme Wasser und das Nichtstun.
14. Tag:
Es geht weiter zur nächsten heissen Quelle und den für mich absolut schönsten Ort im Tal, nach Arshan Alla. Die Fahrt dauert bloss ca. zwei Stunden. Der kleine und kaum bekannte Kurort liegt auf einem Felsplateau äusserst pittoresk.
15. Tag:
Auch hier in Alla lädt die Umgebung ein zum Nichtstun. Sie haben jedoch auch die Gelegenheit, zum nahegelegenen Wasserfall zu gehen, eine kleine Wanderung von etwa anderhalb Stunden ein Weg. Es lohnt sich auf jeden Fall, der hübsche Weg führt lange Zeit durch eine verwunschenen Wald, danach hinauf durch einen Steinmannli-Garten zum Wasserfall.
16. Tag:
Wir machen uns nach dem Frühstück auf den Rückweg bis zum Kurort Goryachinsk. Unterwegs besuchen wir die lohnenswerte buddhistische Anlage Yanshima. Diese besticht durch ihre Lage vor den mächtigen Bergen und durch einen Waldpfad, der uns zu einem heiligen Stein führt, dessen natürliche Verfärbung ein Bild wiedergibt, dessen Bedeutung ich an dieser Stelle jedoch nicht verrate.
Wir werden wieder direkt am Baikalsee übernachten und den weiten Sandstrand geniessen.
17. Tag:
Heute fahren wir wieder ein gutes Stück südwärts bis nach Ivolginsk. Wir werden auf der Hauptverbindungsstrasse ca. 5 - 6 Stunden unterwegs sein, selbstverständlich mit genügend Pausen. In Ivolginsk befindet sich das grösste und wichtigste buddhistische Zentrum Russlands. Ab neun Uhr morgens können Sie den buddhistischen Zeremonien beiwohnen. In den letzten Jahren ist die Anlage gewaltig gewachsen, auch deshalb, weil sie ein Mysterium der besonderen Art beherbergt. Der Leichnam des 1917 verstorbenen Lama Etigelow, dessen Körper keine Verwesungsspuren aufweist. Der Lama scheint eine Art absolute Meditation erreicht zu haben. Siehe auch unter Geo 360° > http://www.geo.de/GEO/geo-tv/das-mysterium-der-sibirischen-mumie-2663.html oder Wikipedia > https://de.wikipedia.org/wiki/Daschi-Dorscho_Itigelow. Wir werden eine Führung durch die Klosteranlage erhalten und den Lama Dashi-Dorsho-Etigelow um Gesundheit und Wohlergehen beten. Nach diesem Besuch, der etwa zwei Stunden in Anspruch nimmt, fahren wir ein ganz kleines Stück weiter und stellen uns zum Übernachten in die nahen Hügel der Steppe Südburjatiens.
18. Tag:
Am heutigen Tag fahren wir ca. 4 Stunden, bis wir am Strand von Bojarsk sind. Hier können wir uns nochmals von den Strapazen der letzten Reisetage erholen und den See geniessen.
19. Tag:
Wir werden zeitig losfahren und am späteren Nachmittag in Irkutsk sein. Unterwegs besuchen wir das interaktive Baikalmuseum in Tankhoj. Ein äusserst lohnenswertes Ziel, bietet das Museum doch ein hervorragenden Überblick über das Wesen und die Natur des Baikalsees in Russisch und Englisch. Nach dem Besuch des Museum fahren wir weiter und werden ein letztes Mal einen Blick auf den Baikalsee werfen. Im Verlaufe des Nachmittags treffen wir in Irkutsk ein und beziehen die Zimmer in unserer Unterkunft. Der Rest des Tages und Abends steht zu Ihrer freien Verfügung, auch für Ihr leibliches Wohl sorgen Sie selber.
Der Rest des Tages und Abends steht zu Ihrer freien Verfügung, auch für Ihr leibliches Wohl sorgen Sie selber.
20. Tag:
Entdecken Sie auf eigene Faust Irkutsk. Die Stadt bietet eine reiche Fülle an Museen, Einkaufsmöglichkeiten, sie lädt ein, an der Angara (der einzige Ausfluss aus dem Baikal-See) zu flanieren oder die historischen Gebäude genauer zu studieren.
Auch an diesem Tag ist die Verpflegung individuell. Das gemeinsame Abschlussnachtessen wird Ihnen offeriert.
21. Tag:
Früh am Morgen werden Sie abgeholt und zum Flughafen gebracht, wo der Heimflug wartet.